Aus dem richtigen Holz geschnitzt

Konzert-Kritik: Scott Helman im Papiersaal
Bildquelle: 
Pressebild: © Warner Music

Text von Thomas Hügli

 

Tatsächlich habe ich gleich nach dem Konzert von Scott Helman seine Musik auf iTunes gekauft. Der junge Mann aus Toronto in Kanada mit seinen 22 Jahren, begeisterte nicht nur mich beim Konzert im Papiersaal in Zürich. Er hat ein aussergewöhnliches Talent und bereits ein grosses Portefeuille an eindringlichen Songs, mit denen er von sich reden machen wird. 

 

Die Hintergrundinformationen zu seinen Stücken liefert Scott gleich selbst. Vor jedem Song berichtet er auf lustige Weise von Inspirationen und Ideen. Das Ergebnis kann sich hören lassen. Scott Helman hat ein Gespür für die Musik, die er machen will. Bereits mit 13 Jahren hat der blutjunge Singer/Songwriter angefangen Lieder zu schreiben. Seine Emotionen von damals hat er über seine Songs definiert. Es ist zugleich eine kreativer Prozess und auch eine Therapie, zu schreiben und zu singen. Seine Stücke sind meist im alternativen Pop angesiedelt, sie überraschen mit extravaganten Pausen und ohrwurmverdächtigen Refrains, unterlegt mit einem eindrücklichen Gitarrenspiel. Scott legt sich dabei voll ins Zeugs und holt aus seiner Stimme zu was sie fähig ist. Es ist seine Stimme, lieblich, verspielt, melodiös und experimentierfreudig, aber auch mit Ecken und Kanten. 

 

Niemand wird je von einem Ausnahmekünster verlangen, dass seine Stimme cinderellahaft perfekt zum Publikum transportiert wird. Scott Helman zuzuhören ist ein Vergnügen. Die Zeit vergeht wie im Fluge und zurück bleiben die zarten, aufmüpfigen und unterhaltsamen Melodien seiner Musik, die Mimiken und Expressionen dieses sehr sympathischen Menschen und die Performance, die in Erinnerung bleibt und deren Töne nachhallen. 

 

Von Scott Herman werden wir noch hören. Er hat noch viel Zeit vor sich und jede Menge Energie.

 

 

Bäckstage Redaktion / Mi, 02. Mai 2018